Fuga I BWV 846, C-dur

aus: "Das Wohltemperierte Klavier"
von Johann Sebastian Bach

Dies ist die erste Fuge des ersten Bandes des Wohltemperierten Klaviers. Sie steht daher in C-dur. Dass es sich um eine Engführungsfuge handelt, wird daran deutlich, dass das Thema in ihren 27 Takten 24 mal auftaucht.

Zwei formal wichtige Kadenzen gliedern die Fuge in drei Teile:
Der erste Teil (T.1 -13) beinhaltet die Exposition (T.1 - 8) und die zweite Durchführung (T.9 -13) und erreicht über G-dur ( D ) die Tonikaparallele a-moll, im zweiten Teil (T.14-18) ist die dichteste Konzentration an Themeneinsätzen zu finden und eine Modulation nach d-moll ( Sp ) , im dritten Teil (T.19- 27) findet in einer weiteren Durchführung die Rückkehr zur Grundtonart C-dur statt.

Das Thema:

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Eine Besonderheit dieser Fuge ist die Abfolge von Dux (Alt, Einsatz auf c) - Comes (Sopran, Einsatz auf g) - Comes (Tenor, Einsatz wieder auf g) - Dux (Bass, Einsatz auf c) in der Exposition.

Die Durchführung nach der Exposition bringt das Thema in T.7 zum ersten mal in der Engführung (Sopran und Tenor) und steigert die Themenkonzentration in den Takten 10-12 auf drei Einsätze (Bass, Alt, Tenor).

Diese Steigerung gipfelt im Mittelteil mit acht Themeneinsäzen in 5 Takten. Auch die harmonische Entwicklung lässt hier den dramatischen Höhepunkt entstehen. Besonders schön ist das Einsetzen der Engführung des dritten Teils noch während die Kadenz den zweiten abschließt (T.19). So bleibt nach der eben erlebten Dramatik die Bewegung auf aufregende Weise erhalten.

Der letzte Teil bringt die Häufigkeit der Themeneinsätze betreffend eine gewisse Entspannung. Der beiden lang angehaltenen Grundtöne der Doppeldominante (T.19, 3. Viertel, d im Bass) und der Dominante (T.21, 3. Viertel, g im Bass) führen harmonisch kraftvoll nach C-dur zurück. Eine über einem Orgelpunkt lang angelegte Schlusskadenz beendet die Fuge.

(Hier kann diese Analyse als PDF heruntergeladen werden.)