Exposition des Contrapunctus 7

aus BWV 1080, "Die Kunst der Fuge"

Die Exposition dieser vierstimmigen Fuge enthält sieben Themeneinsätze in unterschiedlichen Formen:
T.1: Tenor, diminuierte Grundform,

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T.2: Sopran, Grundnotenwerte, Umkehrung,

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T.3: Alt, diminuierte Umkehrung,

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T.5: Bass, augmentierte Umkehrung,

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T.6: Tenor, diminuierte Grundform,

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T.7: Alt, diminuierte Grundform,

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T.9: Tenor, diminuierte Umkehrung.

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Beim Themeneinsatz von T.6 im Tenor wird das Thema in T.7 variiert. Die Sechzehntelfiguren im Sopran in T.7 (3./4. Viertel) und im Tenor in T.8 (1./2. Viertel) sind Variationen des Themas in doppelt diminuierter Form.

Da die Themen in verschiedenen Notenwertgrößen und Bewegungsrichtungen enggeführt werden, sind gewohnte Dux- und Comesstrukturen nicht mehr vorhanden. Eine wesentlich kompliziertere Ordnung ist vonnöten, um diese schwierige Form der Exposition zu strukturieren.

In diesem Fall weisen die Themeneinsätze im Tenor, Alt und Sopran eine gewisse Symmetrie auf:
Umrahmt von zwei Themeneinsätzen im Tenor - erst in Grundrichtung, dann in Gegenbewegung - bringen die beiden Stimmpaarungen Sopran und Alt der Takte 2/3 und Tenor und Alt der Takte 6/7 die Themen jeweils in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung, die der Tenor im voran- bzw. nachgestellten Themeneinsatz vorgibt.
Vergleiche die in der oberen Aufzählung fett dargestellten Bewegungsrichtungen:
Grundform, Umkehrung, Umkehrung - Grundform, Grundform, Umkehrung.
Der Basseinsatz - als einzige augmentierte Themenform - steht in der Mitte.

Die Fuge findet ihr Ende, nachdem die augmentierte Version des Themas einmal durch alle Stimmen geführt wurde.