Die gleichstufige Stimmung

Die gleichstufige ist die heute gebräuchlichste Stimmung. Sie ist nicht mit einer wohltemperierten Stimmung zu verwechseln, denn bei dieser haben gleiche Intervalle unterschiedliche Frequenzverhältnisse, d.h sie sind mal enger, mal rein oder mal weiter. In der gleichstufigen Stimmung haben alle gleichen Intervalle dieselben Frequenzverhältnisse: Außer durch ihre Tonhöhe unterscheiden sich gleiche Intervalle in nichts. Deswegen heißt diese Stimmung "gleichstufig". Der Vorteil dieser Stimmung ist die vielseitige Verwendbarkeit aller Akkorde gleichermaßen.

Erreicht wird dies, indem alle zwölf Quinten 1/12 des pythagoreischen Kommas zu eng gestimmt werden. Das pythagoreische Komma ist damit ausgeglichen, aber das einzige Intervall, dass rein bleibt ist die Oktave. Alle anderen Intervalle sind nun "verstimmt", allerdings in einem durchaus akzeptablen Maße.

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Dadurch klingen alle Dur- und Mollakkorde, abgesehen von ihrer jeweiligen Tonhöhe, gleich:

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Werden heute Kompositionen aus der Zeit der mitteltönigen oder wohltemperierten Stimmung in der gleichstufigen Stimmung gespielt, gehen dadurch die künstlerischen Aspekte verloren, die auf den klanglichen Charakterunterschieden der verschiedenen Dur- und Mollakkorden basieren. Instrumente, die zur Aufführung dieser Musik benötigt werden, werden daher oft in den alten Stimmungen gestimmt.