Artikulation

Dynamik

Tempobezeichnungen

Verzierungen

Vortragsbezeichnungen

Hier sind einige Erklärungen zusammengefasst, die manche Darlegungen auf Lehrklaenge ergänzen.

Die Stammtöne sind die Töne, die nicht durch Vorzeichen verändert werden, also: c -d - e - f - g - a - h.
Das entspricht den weißen Tasten des Klaviers.

Eine Alteration oder alterierter Ton ist ein durch ein Versetzungszeichen veränderter Stammton. Einen durch ein Kreuz veränderten Ton nennt man "hochalteriert", dem entsprechend handelt es sich bei einem durch ein Be veränderten Ton um einen "tiefalterierten".

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In einer Tonart mit Vorzeichen kann eine Alteration auch durch ein Auflösungszeichen erreicht werden: Vorgezeichnet ist ein "as", das Auflösungszeichen alteriert das "as" hoch zu einem "a".

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Wenn ein Auflösungszeichen ein Kreuz auflöst, dann alteriert es tief.

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Augmentation bedeutet Vergrößerung von Notenwerten,
Diminution bedeutet Verkleinerung von Notenwerten.

Eine augmentierte Melodie erklingt in doppelt so großen Notenwerten, wie ihre Ausgangsversion und dauert doppelt so lange.

Eine diminuierte Melodie erklingt in halb so großen Notenwerten, wie ihre Ausgangsversion und dauert halb so lange.

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Mit den Begriffen authentisch und plagal werden zwei mögliche Schlusswirkungen am Ende einer Kadenz (oder eines Musikstückes) benannt.

Ein authentischer Schluss wird mit der Dominante gebildet. Die Dominante enthält den Leitton der Tonart (siebenter Tonleiterton). Solche Schlüsse wirken energisch und entschlossen.

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Ein plagaler Schluss entsteht mit der Subdominante. Hier fehlt der Leitton der Tonart, daher hat ein plagaler Schluss eine mildere Wirkung.

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Basso Continuo

Im Gegensatz zur obligaten Begleitung (obligates Akkompagnement) vom Komponisten gesetzte Cembalo-Bassbegleitstimme zu einer Melodieinstrumenten-Stimme. Sie ist mit Ziffern versehen, die festlegen, welche Akkorde in der rechten Hand der Cembalostimme dazu gegriffen werden. Die genaue Ausführung der rechten Hand wird dem Cembalisten überlassen, er kann also im gewissen Rahmen improvisieren.

Das Basso continuo ist ein reiner Begleitpart, der die Melodiestimme unterstützt. Der Bass hat dabei aber eine tragende Rolle.

Die Bassstimme kann von einem Cello, einer Gambe, oder einem Fagott verstärkt werden.

Obligates Akkompagnement

Im Gegensatz zur Generalbassbegleitung (Basso continuo) vom Komponisten vollständig ausgesetzte Cembalostimme.

Oft steht eine obligate Cembalostimme der Aussagekraft der Stimme des Melodieinstrumentes in nichts nach.

Bünde sind Metallstege, die bei vielen Saiteninstrumenten, bei denen die Tonhöhe durch Abgreifen der Saiten beeinflusst wird im Griffbrett quer zur Saitenbespannung eingelassen sind. Sie legen die Tonhöhen fest, die gespielt werden können:

Während eine jede Saite ungegriffen auf einer Länge vom Sattel bis zum Saitenhalter schwingt,

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wird diese beim Greifen zwischen zwei Bünden gegen den Bund gedrückt, der auf der dem Korpus zugewandten Seite dem Griffpunkt am nächsten ist.

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Der Korpus ist der Resonanzkörper, an dem das Griffbrett befestigt ist. Auf diese Weise schwingt die Saite nur noch auf einer Länge vom entsprechenden Bund bis zum Saitenhalter, an dem sie am Korpus befestigt ist. So wird diese verkürzt: Sie klingt dadurch höher.

Für die Intonation ist es dabei egal, wo genau man greift, solange dies zwischen den gewünschten Bünden geschieht.

Meistens beträgt der Tonhöhenunterschied von Bund zu Bund einen Halbton.

Cantus firmus (Abkürzung: c. f., lateinisch: "fester Gesang") nennt man seit dem 17. Jahrhundert eine besonders hervorgehobene Melodie, die von mehreren Stimmen kontrapunktiert wird. Diese Melodie ist oft eine aus dem kirchlichen Gesangbuch und wird dementsprechend nur wenig verändert.

Jeder alterierte Ton kann mehrere Namen haben, je nachdem, ob er mit einem Kreuz durch Erhöhung oder mit einem Be durch Erniedrigung erreicht wurde.

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Auch ein Ton, der auf der Klaviertastatur wie ein Stammton aussieht, kann durch Alteration entstehen. An den Stellen, wo zwei weiße Tasten aufeinander folgen:

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Oder durch Doppelalteration:

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Zur Anschauung hier das Tastenbild:

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Als Hemiole bezeichnet man eine durch Überbindung erreichte gleichmäßige Verschiebung der Akzente innerhalb einer Taktart, durch die für kurze Zeit sozusagen eine neue Taktart entsteht.

Das Beispiel steht im 3/4-Takt. Im ROT markierten Bereich (Hemiole) entsteht innerhalb des normalen Taktgefüges (GRÜN) kurzzeitig ein anderes, indem der 3. Taktschlag von Takt 2 zum 1. Schlag von Takt 3 übergebunden wird. So ergibt sich ein "eingebetteter" 3/2-Takt.

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Der Begriff Kontrapunkt kommt aus dem lateinischen: "punctum contra punctum". Das bedeutet "Note gegen Note". Er hat mehrere Bedeutungen.

1.) Bezeichnung für eine streng polyphone Satztechnik.

2.) Gegenstimme (Contrasubject) zu einer melodischen Linie (Subject):

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Leittöne sind die Spannungsträger in der abendländischen Musik. Ein Leitton bereitet den nachfolgenden Ton (Zielton) vor und weckt die Erwartung auf diesen. Dem entsprechend muss nach dem Leitton der Erwartete folgen. Nur ausnahmsweise wird an die Stelle des Zieltons ein anderer gesetzt.

Jede Tonart hat ihren Leitton. Dies ist immer der siebente Tonleiterton, also derjenige, der unter dem Grundton steht. Der Leitton ist immer ein Halbton von seinem Zielton entfernt.

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Es gibt auch freie Leittöne. Diese können über oder unter dem Zielton liegen. Leittöne von unten sind immer hochalteriert:

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solche von oben tiefalteriert:

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Das Wort kommt aus dem Lateinischen (mensura = das Maß).

1.) Das Verhältnis der Länge des schwingenden Körpers (Saite, Luftsäule) zu seinem Durchmesser.

2.) Die Mensur ist der räumliche Abstand zwischen den Grifflöchern (bei Blasinstrumenten), oder den Griffen auf der Saite (bei Streich- und Zupfinstrumenten), der nötig ist, um Intervalle gleicher Größe zu spielen.

Die Mensur ist bei einem Sopransaxophon kleiner als bei einem Basssaxophon, da die Luftsäule durch das Öffnen eines Griffloches um ein kleineres Stück verkürzt werden muss, um den nächst höheren Ton zu spielen. Die Mensur ist bei einer Geige kleiner als bei einem Kontrabass, da die Saite um ein kleineres Stück verkürzt werden muss, um den nächst höheren Ton zu spielen.

Die Mensur der Tasteninstrumenten beschreibt die Breite der Tasten. Sie ist nicht Abhängig von den Tonhöhen, sondern von der Willkür des Baumeisters. Die Mensur heutiger Klaviere ist genormt.

Die unterschiedlichen Tonleiterarten - z.B. Dur, Moll (auch deren verschiedene Erscheinungsformen: natürlich, harmonisch, melodisch) oder die Kirchentonarten - haben charakteristische Halb- und Ganztonabfolgen:

Man spricht von verschiedenen Modi.

Alle Noten haben einen Notenkopf, der - je nach Notenwert - ausgefüllt oder hohl sein kann.
Bis auf eine Ganze-Note haben alle Noten einen Hals.
Ab dem Wert einer Achtel kommen Fähnchen hinzu.

Note

Wird der Notenhals nach oben gestrichen, sitzt er an der rechten Seite des Kopfes. Wird der Notenhals nach unten gestrichen, sitzt er an der linken Seite des Kopfes.

Den Notennamen mit Kreuz-Vorzeichen wird die Silbe "is" angehängt, denen mit Be-Vorzeichen die Silbe "es".

Ausnahmen:
aus ees wird es, aus aes wird as, aus hes wird b.

Da "eis" und "ais" gleich ausgesprochen werden und deshalb die beiden Noten nicht auseinander gehalten werden könnten, wenn man sich über sie unterhielte, werden sie "e-is" und "a-is" ausgesprochen.

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Den Notennamen mit Doppelkreuz-Vorzeichen werden die Silben "isis" angehängt,
denen mit Doppelbe-Vorzeichen die Silben "eses".

Ausnahmen:
aus eeses wird eses, aus aeses wird ases, aus bes wird heses.

Da "eisis" und "aisis" gleich ausgesprochen werden und deshalb die beiden Noten nicht auseinander gehalten werden könnten, wenn man sich über sie unterhielte, werden sie "e-isis" und "a-isis" ausgesprochen.

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Obligates Akkompagnement

Im Gegensatz zur Generalbassbegleitung (Basso continuo) vom Komponisten vollständig ausgesetzte Cembalostimme.

Oft steht eine obligate Cembalostimme der Aussagekraft der Stimme des Melodieinstrumentes in nichts nach.

Basso Continuo

Im Gegensatz zur obligaten Begleitung (obligates Akkompagnement) vom Komponisten gesetzte Cembalo-Bassbegleitstimme zu einer Melodieinstrumenten-Stimme. Sie ist mit Ziffern versehen, die festlegen, welche Akkorde in der rechten Hand der Cembalostimme dazu gegriffen werden. Die genaue Ausführung der rechten Hand wird dem Cembalisten überlassen, er kann also im gewissen Rahmen improvisieren.

Das Basso continuo ist ein reiner Begleitpart, der die Melodiestimme unterstützt. Der Bass hat dabei aber eine tragende Rolle.

Die Bassstimme kann von einem Cello, einer Gambe, oder einem Fagott verstärkt werden.

Ein Orgelpunkt ist eine Note, die lang - oft für die Dauer mehrerer Takte - in einer Stimme gehalten wird, während sich andere Stimmen "ungehindert" weiterbewegen.

Meistens befindet sich der Orgelpunkt im Bass. Die übrigen Stimmen können sich dabei auch unabhängig vom Orgelpunkt in andere Funktionen bewegen oder sogar in andere Tonarten ausweichen.

Polyphonie bedeutet Mehrstimmigkeit, wobei jede Stimme eigenständig, d.h. nicht bloß begleitend ist:

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Die strengste Form der Polyphonie ist die Satztechnik des Kontrapunktes.

Das Gegenprinzip nennt sich Homophonie.
Eine Melodie wird von Begleittönen unterstützt, die keinen eigenständigen Charakter haben, für sich genommen also nicht bestehen können:

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In einem polyphonen Musikstück gibt es zwei Möglichkeiten der Imitation: die reale und die tonale.

Bei einer realen Imitation (oder auch "Beantwortung") wird dem Einsatzintervall der imitierenden Stimme entsprechend eben diese Ton für Ton intervallgetreu transponiert. Dabei kann es vorkommen, dass die Tonart, in der sich die imitierte Stimme befindet, verlassen wird.

Folgendes Beispiel für eine reale Imitation ist dem Canon per tonos aus dem Musikalischen Opfer, BWV 1079 von J. S. Bach entnommen. Die Mittelstimme imitiert den Bass in Form eines Quintkanons.

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Soll die Tonart beibehalten werden, muss die Imitation tonal sein, d.h. die Vorzeichen, die bei einer realen Imitation entstünden, werden weggelassen.

Hier ein Beispiel für eine tonale Imitation aus den Goldbergvariationen BWV 988 von J. S. Bach.
Der Sopran imitiert den Bass im Intervall einer None. Die roten Vorzeichen über den entsprechenden Noten zeigen an, welche Alterationen nötig wären, um aus der tonalen eine reale Imitation zu machen.

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Der Begriff Register hat zwei Bedeutungen.

1.) Da bei der Orgel und beim Cembalo keine Beeinflussung der Tonlautstärke per Anschlagsstärke möglich ist, können einer Taste mittels einer mechanischen Vorrichtung mehrere Klangfarben durch Hinzufügen oder Austauschen einer Pfeifen- bzw. Saitengarnitur zugeordnet werden. Jede Pfeifen- oder Saitengarnitur wird Register genannt. Um einem Musikstück mehr klangliche Abwechslung zu ermöglichen, "registriert" man an entsprechenden Stellen unterschiedlich.

2.) Unterschiedliche Tonhöhenlagen sind unterschiedliche Register.

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Jedes C der unterschiedlichen Höhenlagen hat seinen eigenen Namen (siehe Grafik), dem entsprechend auch die zwischen den einzelnen Cs liegenden Oktaven. So ist z.B. die Große Oktave ein tiefes, die dreigestrichene Oktave ein hohes Register.

Als Sequenz (aus dem Lateinischen: sequi - folgen) bezeichnet man einen Vorgang, bei dem eine musikalische Figur auf einer anderen Tonstufe - immer um ein das gleiche Intervall verschoben - wiederholt wird.

(Takte 3 und 4 der 1. Invention von J. S. Bach:)

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Es gibt einen Unterscheiden zwischen Schwerpunkt und Betonung. Die leichten Zählzeiten sind gewöhnlich unbetont. Eine Synkope ist eine Betonung auf einer leichten Zählzeit. Bei einem 4/4-Takt sind der erste und der dritte Schlag schwere Zählzeiten, der zweite und vierte sind leichte. Dementsprechend sind hier Betonungen auf der zweiten und vierten Zählzeiten Synkopen (ROTE Noten und Zählzeiten).

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Bei einem 3/4-Takt ist die erste Zählzeit schwer, die zweite und dritte Zählzeit sind leicht. Dementsprechend sind hier Betonungen auf der zweiten und dritten Zählzeiten Synkopen (ROTE Noten und Zählzeiten). (Die letzten beiden Noten mit den aufwärts gestrichenen Hälsen sind ein Auftakt, daher wird die letzte "drei" nicht als Synkope empfunden.)

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Transponierende Instrumente sind Blasinstrumente, die anders notiert werden, als sie klingen. Viele Blasinstrumente haben unterschiedliche Grundtöne, z.B. gibt es B-, A- und Es-Klarinetten oder F- und Es-Hörner. Das bedeutet, dass Instrumente mit unterschiedlichen Grundtönen bei der gleichen Kombination von geschlossenen Grifflöchern bzw. Klappen oder Ventilen unterschiedliche Töne erzeugen, da Instrumente verschiedener Grundtöne unterschiedlich lang sind.

Bei gleichem Griff klingt bei einem B-Instrument ein "b", bei einem Es-Instrument ein "es" und bei einem A-Instrument ein "a".

Da der Spieler während eines Stückes durchaus zwischen Instrumenten unterschiedlicher Grundtöne wechselt, besteht die Gefahr in Verwirrung zu geraten, welcher Griff welchen Ton erzeugt. Deshalb werden nicht die Tonhöhen sondern die Griffe notiert, wobei ein "c" immer dem Grundton des Instrumentes entspricht.

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Blasinstrumente können durch Überblasen mehrere Töne bei gleicher Länge der Luftsäule (gleichem Griff bei Holzblasinstrumenten, gleicher Ventilstellung bei Trompeten und Hörnern oder gleichem Zug bei Posaunen) erzeugen.

Jeder Ton in der Natur besteht aus unendlich vielen Obertönen.

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Die ersten 15 Obertöne des Grundtons C.

Die Obertöne entstehen dadurch, dass die Luftsäule nicht nur als Ganzes, sondern auch in allen ganzzahligen Teilern unterteilt schwingt (1/2, 1/3, 1/4 etc). Schwingungsknotenpunkte unterteilen die Luftsäule. Durch gezieltes Steigern des Blasdrucks können Schwingungsknoten verstärkt werden, wobei Teilbereiche der Luftsäule, die einem bestimmten Oberton entsprechen besonders zum Schwingen angeregt werden. Die meisten Instrumente überblasen in die Oktave (2. Teilton, ein Schwingungsknoten, halbe Luftsäule schwingt verstärkt), bei stärkerem Überblasen können Duodezime (Oktave + Quinte, 3. Teilton, zwei Schwingungsknoten, drittel Luftsäule schwingt verstärkt), sogar noch weiter vom Grundton entfernte Obertöne erreicht werden (in der Grafik oben rot markiert).

Variantklänge sind Akkorde, die den gleichen Grundton haben, aber unterschiedlichen Tongeschlechts sind:

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Man spricht von "Tonika-Variante" oder vom "Tonika-Variantklang", von "Tonikaparallel-Variante" oder vom "Tonikaparallel-Variantklang", von "Tonikagegenklang-Variante" oder vom Tonikagegenklang-Variantklang".

Ob die Dur- oder die Mollvariante Ausgangsakkord ist, hängt vom Tongeschlecht der Grundtonart ab, in der man sich gerade befindet.

Ein Vorhalt ist ein harmoniefremder und daher dissonanter Ton, der in einen der Harmonie eigenen, konsonanten Ton "aufgelöst" wird. Die Dissonanz erklingt dabei auf einer schweren Taktzeit, die Auflösung auf einer leichten.

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V = Vorhalt, A = Auflösung.

Der Auftakt im oberen System "a-g" ist kein Vorhalt, da beide Töne zur Harmonie gehören ( D 7 ).