Die reine Stimmung

Aus den Obertönen und den enthaltenen Frequenzverhältnissen ergibt sich die reine Stimmung. In ihr sind die Vorgaben, die die Obertonreihe macht, in vollem Umfang berücksichtigt.

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Die folgende Kadenz spielt sich am Beginn nur in leitereigenem C-dur ab, wird dann chromatisch, d,h. beinhaltet Töne, die nicht in C-dur beheimatet sind (das sieht man an den Versetzungszeichen).

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Auf einem in C rein gestimmten Instrument würde diese Kadenz so klingen:

Im Vergleich dazu das selbe, wie man es gewohnt ist:

Der erste Teil der Kadenz (grün) klingt in der reinen Stimmung vollständig rein, für heutige "abendländische" Ohren steril. Es wird auch deutlich, dass Töne, die nicht in der Tonleiter des entsprechenden Grundtons vorkommen (rot), unbrauchbar sind, weil sie nicht in das Schema der Intervallproportionen des jeweiligen Grundtons passen. Anders herum gedacht: Die reine Stimmung ist nur zu gebrauchen, wenn Töne benutzt werden, die in der Tonleiter des entsprechenden Grundtons vorkommen.