Die Sackpfeife kommt ursprünglich aus dem Orient, von dem aus sie sich im Mittelalter in Europa ausbreitete. Als typisch schottisches Instrument ist es deswegen bekannt, weil es in Schottland als Militärinstrument genutzt wird.

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Sackpfeifen bestehen aus einem Luftsack (Windbalg), mit dem jeweils ein Mundrohr, eine Melodiepfeife und zwei oder mehr Bordunpfeifen verbunden sind. Durch das Mundrohr wird vom Spieler die Luft in den Luftsack geblasen. Von dort wird die Luft mit Oberarm und seitlichem Oberkörper in die Pfeifen gedrückt. Eine Pfeife wird vom Spieler wie eine Flöte vor sich gehalten. Sie ist mit Grifflöchern versehen, daher können mit ihr Melodien gespielt werden (Melodiepfeife). Die Bordunpfeifen sind in ihrer Tonhöhe nicht beeinflussbar. Sie klingen permanent begleitend meist als Grund- und Quintton der Tonart, in der das Instrument gestimmt ist und ragen über die Schulter des Spielers nach hinten weg. Die Rohrblätter, die für die Klangentstehung verantwortlich sind, befinden sich in den Pfeifen, nicht im Mundrohr. Es sind ursprünglich einfache Rohrblätter (Klarinettenpfeifen). Die französische Musette verwendete Doppelrohrblätter (Oboenpfeifen). Heute werden Sackpfeifen mit Oboenmelodiepfeifen und Klarinettenbordunpfeifen, aber auch mit anderen Kombinationen gebaut.

Dadurch, dass im Luftsack immer ein Luftvorrat ist, kann beliebig geatmet werden, ohne dass beim Spielen eine Atempause entsteht. Es ist gar nicht möglich, eine Pause zu machen. (Diese ununterbrochen klingende Spielart hat der Sackpfeife den Ausdruck "Dudelsack" beschert.) Bevor mit dem Spielen begonnen werden kann, muss der Luftsack unter Druck gesetzt werden. Dabei fahren die Bordunpfeifen ihre Töne langsam hoch. Am Schluss sacken sie wieder ab.