Der vierstimmige Satz

Wie bereits im Kapitel Harmonielehre Allgemein erwähnt, ist die Kenntnis der Regeln des vierstimmigen Satzes eng mit der der Harmonielehre verknüpft. Das liegt daran, dass die Bildung von Harmonien durch das gleichzeitige Erklingen mehrerer melodiöser Linien (Polyphonie) bedingt ist. Es ist also die Stimmführung, die Harmonien entstehen lässt.

Die Satztechnik, um die es hier geht, ist deswegen vierstimmig, weil die wichtigsten menschlichen Stimmlagen diese vier sind:

Sopran, Alt, Tenor und Bass.

Da die Anlässe eine Musik zu komponieren oft sakraler Art waren, handelte es sich meistens um Chorkompositionen. Mit diesen vier Stimmlagen war es möglich, die tiefsten, die höchsten und alle dazwischen liegenden Töne, die Menschen zu singen fähig sind, abzudecken.

Die Hauptfunktionen der leitereigenen Dreiklänge haben drei verschiedene Töne:
Grundton, Terzton und Quintton.
Beim vierstimmigen Satz muss daher immer ein Ton verdoppelt werden. Das ist meistens der Grundton.

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Im Folgenden werden alle harmonischen Beispiele unter den Aspekten des vierstimmigen Satzes behandelt.