Die Subdominante mit stellvertretendem Sextton und die Sixte ajoutée

Bei der

Subdominante mit Sextton statt Quintton

wird der Quintton der Subdominante durch die Sexte (von ihrem Grundton aus gerechnet) ersetzt. Das Symbol ist:

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Aufmerksamkeit verlangt hier der Bass, der in Gegenbewegung zu den drei Oberstimmen geführt werden muss, da sich sonst alle Stimmen in dieselbe Richtung bewegten ( a) ). Die Stimmführung der "normalen" Kadenz wird nicht verändert, es wird lediglich statt dem Quintton der S ihre Sexte gesetzt. Das bedeutet, die Sexte der Subdominante wird in den Terzton der Dominante geführt, da sonst Oktavparallelen entstehen ( b) ).

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So ist es richtig:

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Vorsicht ist geboten bei einer Kadenz, die mit der Quintlage der Tonika beginnt:
Hier droht eine Quintparallele zwischen T 5 und S 6:

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Besser ist es so:

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Damit nicht alle Stimmen in die gleiche Richtung gehen, sollte der Bass in Gegenbewegung zu den drei Oberstimmen geführt werden.

Die Sixte ajoutée

Der Begriff "Sixte ajoutée" bedeutet "hinzugefügte Sexte". D.h., dass im Gegensatz zur S 6 Quintton und Sexte gleichzeitig erklingen. Daher ist das Symbol für die Subdominante mit Quinte und Sexte:

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Der gemeinsame Akkordton zwischen der Sixte ajoutée der Subdominante und dem Quintton der Dominante wird in der selben Stimme gelassen, da so keine Parallelen entstehen können:

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