Die richtige Stimmführung
Um ein Gefühl für eine ausgewogene Stimmführung zu bekommen, gibt es einige Tricks:
1.) Haben zwei aufeinanderfolgende Funktionen einen gemeinsamen Akkordton, bleibt dieser in der selben Stimme.
Zwischen Tonika und Subdominante gibt es immer einen gemeinsamen Akkordton. In diesem Fall ist es ein "c" und liegt im Tenor. Sopran und Alt bringen die noch fehlenden Akkordtöne, und zwar diejenigen, die ihnen am nächsten sind. Hier: Das "e" der T im Alt geht in das "f" der S und das "g" der T im Sopran geht in das "a" der S. Der Bass geht von Grundton zu Grundton der jeweiligen Funktion.
Zwischen der Subdominante und der Dominante gibt es keinen gemeinsamen Akkordton.
(Das geht gar nicht, weil es benachbarte Akkorde sind.)
2.) Gibt es zwischen zwei aufeinanderfolgenden Funktionen keinen gemeinsamen Akkordton, so müssen die drei Oberstimmen in Gegenbewegung zum Bass geführt werden,
und zwar in den am nächsten gelegenen Akkordton des Folgeakkordes.
Auch zwischen der Dominante und der Tonika gibt es immer einen gemeinsamen Akkordton, hier das"g" im Sopran. Alt und Tenor gehen aus der Dominante in die noch fehlenden nächsten Töne der Tonika, der Bass wieder von Grundton zu Grundton.
Werden die beiden Regeln 1.) und 2.) berücksichtigt, klingt dieser Kadenz -Satz viel ausgewogener. Jede Stimme hat nun einen eigenen melodischen Verlauf:
Hier die Kadenz mit ausgewogener Stimmführung als Ganzes:
Der Bass wird hier aufwärts in die Subdominante geführt.
Das widerspricht keiner Stimmführungsregel und ist genauso möglich wie das Abwärtsführen (siehe erstes Beispiel ganz oben).
Zum Vergleich die Ausgangsversion: